
KI kann heute beeindruckend gut Texte generieren. Doch oft fehlt das gewisse Etwas: Persönlichkeit, Tiefe und eine natürliche Sprache. Viele KI-Texte wirken austauschbar, generisch und vorhersehbar – sie klingen nach einem durchschnittlichen Wikipedia-Artikel. Aber woran liegt das?
Der größte Fehler ist, dass viele KI-Nutzer:innen einfach einen Prompt in ChatGPT oder ein anderes KI-Tool eintippen und erwarten, dass der perfekte Text herauskommt. Doch KI ist kein kreativer Mensch. Sie berechnet die wahrscheinlichste Wortfolge basierend auf bestehenden Daten. Die gute Nachricht: Wenn du KI richtig einsetzt, kannst du natürliche, lesenswerte und einzigartige Texte erstellen – die nicht nach „KI-Content“ klingen.
In diesem Artikel erfährst du:
Warum ein gutes Briefing entscheidender ist als das eigentliche KI-Ergebnis.
Wie du KI herausforderst, um kreativere und tiefere Antworten zu bekommen.
Warum der Feinschliff dein KI-Text einzigartig macht.
Das Briefing ist wichtiger als das Ergebnis
Viele Nutzer:innen machen denselben Fehler:
Sie tippen einen kurzen Prompt in ChatGPT ein, zum Beispiel „Schreib mir einen Blogartikel über KI im Marketing.“
Sie erwarten, dass die KI daraus automatisch einen perfekt strukturierten, kreativen und einzigartigen Text macht.
Sie wundern sich, warum das Ergebnis generisch, uninspiriert oder sogar langweilig klingt.
Doch das liegt nicht an der KI selbst – sondern an der Art und Weise, wie sie genutzt wird.
Warum dein Briefing über Erfolg oder Misserfolg entscheidet
KI funktioniert wie ein Spiegel – sie reflektiert genau das, was du ihr vorgibst. Wenn dein Input vage oder ungenau ist, dann wird auch das Ergebnis entsprechend oberflächlich und vorhersehbar sein.
Vergleiche es mit einem Texter oder einer Texterin
Wenn du einer echten Person nur sagst „Schreib mir was über KI.“, wird sie ebenfalls nachfragen:
Für wen soll der Text sein?
Was ist das Ziel des Artikels?
Welchen Stil und welche Tonalität wünschst du dir?
Gibst du der KI diese Informationen nicht mit, bleibt sie in der sicheren „Standard-Antwort-Zone“. Und genau das macht Texte generisch.
So steuerst du KI mit einem präzisen Briefing
Bevor du überhaupt einen Text generieren lässt, solltest du dir diese drei Kernfragen stellen:
Für wen schreibe ich?
Ein guter Text fühlt sich so an, als würde er genau für eine Person geschrieben. Deshalb solltest du deine Zielgruppe so konkret wie möglich machen.
Schlechtes Briefing:
„Schreibe einen Blogartikel über Content-Marketing.“
Gutes Briefing:
„Schreibe einen Blogartikel für selbstständige Marketingberater:innen, die mit wenig Zeit effektive Content-Strategien umsetzen wollen.“
Falls du dir unsicher bist, bitte ChatGPT: „Erstelle eine detaillierte Persona für einen Leser meines Artikels zum Thema [Thema].“
Was soll mein Text bewirken?
KI schreibt gut lesbare, aber oft inhaltsleere Texte. Der Grund? Die meisten Nutzer:innen definieren kein klares Ziel.
Überlege dir vorab:
Soll dein Text nur informieren oder auch inspirieren?
Soll er zum Nachdenken anregen oder zum Handeln motivieren?
Willst du, dass die Leser:innen danach eine Diskussion starten oder direkt etwas umsetzen?
Statt „Schreibe einen Blog über KI“ → „Schreibe einen inspirierenden Blogartikel, der Marketer:innen zeigt, warum KI nur ein Werkzeug ist und keine komplette Lösung.“
Welche Tonalität passt?
Jeder Text hat eine bestimmte Stimmung und Sprache. KI kann zwar viele Stile imitieren, aber sie muss sie kennen.
Beispiele für Tonalitäts-Briefings:
„Schreibe in einem lockeren, aber professionellen Stil – vergleichbar mit einem Gespräch unter Kolleg:innen.“
„Erkläre das Thema in einfachen Worten, so dass auch Anfänger:innen es sofort verstehen.“
„Nutze eine humorvolle, leicht provokante Tonalität, um Diskussionen anzuregen.“
Falls dein Text zu steif klingt, nutze diese Anweisung: „Formuliere das natürlicher – so, als würdest du es einer Kollegin erzählen.“

KI braucht Herausforderungen: Stell ihr Gegenfragen
Die meisten KI-Texte klingen vorhersehbar, weil sie auf Wahrscheinlichkeiten basieren. Die KI generiert also das, was am wahrscheinlichsten korrekt ist – aber nicht unbedingt das, was neu oder spannend ist.
Das Problem:
Einfache Prompts wie „Schreib mir einen Blogartikel über KI im Marketing“ erzeugen langweilige Texte ohne Mehrwert.
Die KI spuckt nur das aus, was sie oft gelesen hat – also keine originellen Gedanken.
Bessere Prompts für tiefere Inhalte
Standard-Prompt: „Schreib mir einen Blogartikel über KI im Marketing.“
Besserer Prompt: „Welche fatalen Fehler machen Marketer:innen mit KI – und wie kann man sie vermeiden?“
Standard-Prompt: „Gib mir eine Liste mit Vorteilen von KI-Texten.“
Besserer Prompt: „Welche überraschenden Vorteile haben KI-Texte, die selten diskutiert werden?“
Standard-Prompt: „Erstelle einen LinkedIn-Post über KI.“
Besserer Prompt: „Welche 3 kontroversen Meinungen gibt es zu KI im Content-Marketing?“
Nutze Rollenbasierte Prompts für abwechslungsreiche Inhalte
Indem du die KI in eine bestimmte Rolle versetzt, zwingst du sie dazu, neue Perspektiven einzunehmen.
Beispiele für rollenbasierte Prompts:
„Schreibe aus Sicht eines skeptischen Kunden, der KI-Content nicht vertraut.“
„Erkläre das Thema so, als wäre ich ein 10-jähriges Kind.“
„Stelle mir als Journalist kritische Fragen zu meinem Blogthema.“
Warum? Weil sich die KI so gezwungen sieht, neue Blickwinkel einzunehmen.
Feinschliff macht den Unterschied
Selbst wenn du mit einem guten Briefing und intelligenten Prompts arbeitest, klingt ein KI-Text oft noch zu glatt und emotionslos. Warum? KI kann keine echten Emotionen erzeugen. Das musst du übernehmen!
So veredelst du KI-Texte für mehr Persönlichkeit
Streiche Floskeln!
KI neigt dazu, generische Phrasen wie „In der heutigen Zeit…“ oder „Es ist wichtig, dass…“ zu verwenden.
Besser: Konkrete Aussagen, die direkt auf den Punkt kommen.
Füge Emotionen und Bilder hinzu!
Statt: „KI kann Texte schreiben.“
Besser: „KI ist wie ein Rohdiamant – ohne Schliff bleibt sie unscheinbar.“
Überprüfe die Persönlichkeit deines Textes!
Frage dich:
Würde ich das so sagen?
Klingt es nach mir – oder generisch?
Ist ein echter Aha-Moment dabei?
Nutze diesen Prompt für die Feinarbeit: „Analysiere diesen Text und sage mir, wo er zu generisch klingt oder wo ich ihn mit persönlichen Beispielen verbessern kann.“
Fazit – KI ist nicht dein Texter, sondern dein Sparringspartner
Künstliche Intelligenz kann viel – sie kann blitzschnell recherchieren, strukturiert schreiben und Texte generieren, die auf den ersten Blick gut klingen. Doch eines kann sie nicht: Echte Kreativität und Persönlichkeit in deine Inhalte bringen.
Viele verlassen sich darauf, dass KI „den Job schon erledigt“. Doch das führt zu Massenware ohne Wiedererkennungswert. Wenn du ChatGPT oder andere KI-Tools einfach nur Texte schreiben lässt, ohne sie zu steuern oder zu optimieren, bekommst du Inhalte, die solide, aber austauschbar sind. Die besten Ergebnisse entstehen nicht durch blinde KI-Nutzung – sondern durch intelligente Führung.
KI sollte nicht dein Texter sein, sondern dein Sparringspartner. Wenn du KI nur als Schreibmaschine nutzt, wirst du mittelmäßige Texte bekommen. Wenn du sie jedoch als intelligentes Werkzeug einsetzt, kritisch hinterfragst und ihre Ergebnisse veredelst, kannst du Content erschaffen, der wirklich begeistert.
Also: Nutze KI als Unterstützung, nicht als Ersatz. Führe, hinterfrage und optimiere – dann entstehen Texte mit echter Persönlichkeit und Mehrwert.